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«Wir müssen mehr beten»


Seit Montag bin ich mit einer Reisegruppe in Ägypten unterwegs. Die meisten von uns sind (evangelische) Ordensleute und/oder Pfarrpersonen. In der Mitte steht Pastor Jeremiah,. Er ist einer von sieben Priestern der koptisch-orthodoxen Kirche von Assuan. Ihn haben wir gestern in seiner Kirche besucht. Die Leitung der Reise haben Dr. Roland und Elke Werner (4.v.r. und 1.v.r.). Roland ist zur Zeit Vorsitzender der Lausanner Bewegung in Deutschland.


Wolfgang kennt die meisten Mitreisenden: das sind zum Beispiel Schwester Anna-Maria aus der Wiesche aus der Christusbruderschaft Selbitz (3. v.l.) oder Bruder Thomas von den Christusträgern (4.v.l.). Ich geniesse die Gespräche mit den Anderen sehr. Das macht auch die Fahrten über Land mit dem Kleinbus kurzweilig. Wir sind jeden Tag mit dem Boot unterwegs, weil unser Hotel auf einer Nilinsel liegt. Sehr romantisch. Ich verlinke unten ein paar Bilder.


Ich erzähle hier ein paar Eindrücke aus der koptisch-orthodoxen Kirche in Assuan. Ich habe den Eindruck, dass die Antwort auf fast jede Frage ist: «Wir müssen mehr beten.» Die Lösung von Konflikten wird in der Hinwendung zu Gott gesucht. Mir kommt es so vor als sagen sie: Bei Gott laufen alle Fäden zusammen, darum müssen wir uns zu ihm hinwenden und in grösstmöglicher Nähe bei ihm sein.


Pastor Jeremiah sagt, dass der Priester nach koptisch-orthodoxem Verständnis die Aufgabe hat, ein Vater zu sein. Er vermittelt zwischen den Gemeindemitgliedern und dem Heiligen. Er hilft ihnen, Gott nahe zu sein. Der Priester muss um die Nöte und Anliegen seiner Gemeinde wissen. Darum besucht er sie Zuhause. Er unterrichtet Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene - auch in Fragen der Lebensführung.


Unsere Reisegruppe hat gefragt, wie die Kirche mit den terroristischen Anschlägen in jüngster Zeit umgeht. Sie wissen sicher um den Anschlag auf koptische Pilgerinnen und Pilger vor zwei Wochen, kurz vor meinem Ablflug nach Kairo. Die Pilger waren auf dem Weg in ein Kloster nördlich von Kairo und wurden von Angehörigen der Terrormiliz IS beschossen. Sieben Menschen starben, vierzehn weitere wurden verletzt.


In der Kirche hier ist die Hinrichtung von 21 Männern - davon 20 koptischen Christen - in Lybien 2015 sehr präsent. Sie hatten als Gastarbeiter in Sirte gearbeitet. Die Ermordung wurde vom IS gefilmt und unter dem Titel ‹Eine in Blut geschriebene Nachricht an die Nation des Kreuzes› ins Netz gestellt.


Pastor Jeremiah antwortet auf die Frage, wie die Kirche mit solchen Taten umgeht: «Sie bringen uns dazu, mehr zu beten.» Er sagt, dass die Christen sich mehr Gott zuwenden. Die Morde haben sogar zu einer geistlichen Stärkung der Kirche geführt. Menschen wollen selbst bereit sein, für Jesus zu sterben. Märtyrer zu werden ist nichts, was man vermeiden muss. Es ist etwas, was hoch geachtet wird.


Hier sind ein paar Eindrücke von Assuan, vor allem von Nil. Die etwas staubigen Bilder unten sind aus dem Dorf Daraw, nörlich von Assuan. Da haben wir gestern eine Gesundheitsstation der EMO (Evangelisationsgemeinschaft Mittlerer Osten) besucht. Und wir waren auf dem Viehmarkt, auf dem Schafe, Esel, Wasserbüffel ihren Besitzer wechseln.













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