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Menschen in der Müll-Stadt



Wir hatten als Gruppe keine gemeinsamen Flüge nach Kairo mehr bekommen. Ich bin mit Norbert, einem Kollegen, ganz früh am Morgen geflogen. Wir haben uns in Kairo ein Taxi genommen, das uns den ganzen Tag begleitet hat. Was richtig schön war! Basem, der Fahrer, ist Anfang 20, evangelisch, liebt Jesus und hat sich uns auch beim Besichtigen angeschlossen. Unser erstes Ziel war Manschiyyet Nasser, ein Quartier in Kairo, das als Müll-Stadt bezeichnet wird. Hier wohnen mehrere hunderttausend Menschen, die meisten sind Christen. Von denen leben geschätzt 70.000 Menschen vom Sammeln und Sortieren des Mülls in Kairo.


Ich habe solche Bilder noch nie gesehen. Es sind mehrstöckige Häuser, auch Hochhäuser, und die Wohnungen sind voll von Müll. Der wird aussen an den Fassaden hochgezogen, weil die riesigen Ballen nicht durch das Treppenhaus passen. Pick-Ups und Eselskarren auf der Strasse sind meterhoch mit Ballen von Müll beladen. Die Einwohner sotieren den Müll und führen ihn Fabriken zur Wiederverwertung zu. Ich habe das noch nicht wirklich wahrgenommen: Was heisst es denn, dass eine Vielzahl von Menschen von dem lebt, was andere - was wir - als Müll zurücklassen?


Man kann mit dem Auto gut durch das Quartier fahren, weil es da sehr berühmte Kirchen gibt - die sogenannten Höhlenkirchen. Das Quartier ist ja überwiegend von Christen bewohnt. Die bekannteste Kirche ist die des heiligen Simeon - die St. Sama'an Kirche. Sie bietet 20.000 Menschen Platz und liegt grösstenteils unter freiem Himmel. Als wir gestern da waren - am Freitag - waren Tausende von Menschen da, viele Kinder. Sie feiern Gottesdienst und es ist eine Art Freizeit- und Picknickgelände aussen herum gebaut. Die Höhlenkirchen scheinen mir gut in den Stadtteil zu passen:


Es braucht grosse Kirchen für so viele Menschen.

Es braucht Luft und Himmel für die, die mit dem Müll im selben Zimmer leben müssen.

Es braucht einen schönen Ort.

Es braucht - wie überall - Jesus Christus, der Menschen herausruft und Neues schafft.



Und hier sind Bilder, die ich vom Gelände der St. Simeons Kirche aus aufgenommen habe.




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