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EINE KLEINE PENSION AM MEER

Die letzten beiden Tage meiner ersten Reiseetappe bin ich von Izmir aus nach Süden gefahren. Ich wollte unbedingt Milet noch einmal sehen. Milet war früher einmal Hafenstadt, Handelszentrum und verfügte über 90 Kolonien. Hier hat sich Paulus von der Gemeinde in Ephesus verabschiedet - eine bewegende Abschiedsrede (Apostelgeschichte 20,17-38), in der man lernt, was im Dienst für Jesus Christus zählt und bleibt. Heute liegt Milet inmitten von Baumwollfeldern und Olivenhainen. Ich habe an der Strasse Olivenöl gekauft. Die Bauern verkaufen ihr Öl für unter 2 Euro/ Liter. Auch die Ausgrabungsstätte ist menschenleer. Dabei wäre jetzt Hauptreisezeit für Bildungsreisen. Der örtliche Lokalbesitzer sagt, dass das seit drei Jahren so sei, dass die Touristen ausbleiben.


In der Nähe von Milet - direkt an der Strasse - sehe ich ein riesiges Lokal mit einem Schild "Pensione". Es sieht ein bisschen heruntergekommen aus, liegt aber direkt am Meer. Man hört die Brandung bis zur Strasse hin. Ich lasse mir ein Zimmer zeigen, das einfach, aber sauber ist. Vor allem sind die Menschen gastfreundlich, wie auch in Izmir. In der Pension wohnen ausser mir ein paar Arbeiter, die Windradanlagen aufbauen. Sie sind alle miteinander verwandt und/ oder befreundet. Abends sitzen sie im Dunkeln an einem Tisch vor der Pension. Einer hat für alle gekocht. Sie laden mich ein, mit ihnen zu essen, sie bestehen sozusagen darauf. Das hat etwas sehr Schönes: die Herzlichkeit, das wirklich leckere Essen, die Zeit, die sich die Männer nehmen, um den Tag ausklingen zu lassen.



Gestern früh dann Aufbruch und Rückkehr in die Schweiz. Meine nächste Reiseetappe wird ein Vorort in Paris sein. Auch da werde ich eine kleine evangelische Gemeinde besuchen.


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