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Esprit de Famille


Hier sehen Sie einen Teil der evangelisch-reformierten Gemeinde von Aulnay-sous-Bois. Der Gottesdienst gestern war ausgesprochen schön. Er war auch liturgisch vielfältig. Als ich die Jugendlichen in der Jugendgruppe am Abend gefragt habe, was ihnen an ihrer Gemeinde "sehr wichtig" sei, haben sie gesagt: "Dass uns am Sonntag die Vergebung zugesprochen wird!" Das macht die Pfarrerin an jedem Sonntag explizit: Sie formuliert eine gemeinsame Bitte um Vergebung und spricht jedem Gemeindemitglied die Vergebung Gottes zu.


Alle - Alte und Junge - haben mir gesagt, dass die Gemeinde für sie eine "Familie" ist. Dass sie einen "esprit de famille" hat. Sie erzählen, dass die Gemeinde verlässlich für sie und ihre Kinder da war, als sie das gebraucht haben. "Unsere Eltern und Geschwister sind ja nicht mitgekommen aus dem Kongo. Wir hatten hier in Frankreich keine Familie." Oder: "Mein Mann hat mich verlassen und ich war alleine mit sieben Kindern. Da brauchte ich einen Ort, wo die Kinder gut aufgehoben sind."


Die Gemeindemitglieder sagen, dass sie möchten, dass andere Menschen heute genau so viel Gutes erfahren, wie sie es selbst erfahren haben. Die Gemeinde hilft unter der Woche bei Behördengängen, beim Zurechtfinden im neuen Leben. Ab diesem Winter wird denjenigen, die zur Beratung kommen, auch ein Essen angeboten werden. Ein Gemeindemitglied vermisst es, dass sie Zuhause nicht mehr viel kocht und freut sich, nun in der Gemeinde für Andere kochen zu dürfen.


Interessant fand ich auch: Die älteren Gemeindemitglieder haben mit ihrem Zuzug nach Paris aktiv nach einer evangelischen Gemeinde gesucht. Sie hatten zuerst den Glauben und haben dann nach einer Kirche gesucht. Ihre Kinder und Enkelkinder sagen, dass es bei ihnen dann anders war: "Wir hatten die Kirche, und durch die kam dann unser Glauben."


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