Graz ist unglaublich schön ... In Izmir habe ich in einer (billigen, aber interessanten) Pension gewohnt, in Aulnay-sous-Bois bei meiner lieben Pfarrkollegin ❤️ und jetzt in Graz bin ich im Hotel Erzherzog Johann. Den Fitnessraum und die Sauna mit Dachterrasse und Blick über die Dächer von Graz benutzt ausser mir keiner. Hier sind ein paar Bilder von mir und dem abendlichen Graz:
Die Stadt ist aber nicht nur schön. Es gibt viele Gegensätze, viel Reichtum, viel Armut. Ich habe den Eindruck, dass im Bereich von Kunst und Kultur auch das Problematische zur Sprache kommt. Ich war zum Beispiel im Kunsthaus in Graz - das ist der futuristisch anmutende Bau direkt an der Mur. Sie haben gute Ausstellungen und zur Zeit ist das ‹Congo Stars›. Auf grossen Tafeln mit Fotos wird die Geschichte des Kongo erzählt und es werden Werke von kongolesischen Künstlerinnen und Künstlern gezeigt. Die meisten Bilder sind Narrative - sie erzählen eine Geschichte: «Schau hin, so geht es bei uns zu.» Der Glaube und die Kirchen spielen auf vielen Bildern eine Rolle.
Mich hat die Ausstellung berührt, weil bei Claudia in der Gemeinde in Aulnay-sous-Bois viele Menschen aus dem Kongo leben. Und mir ist viel zu wenig bekannt, was sie in ihrer Heimat erlebt und durchgemacht haben. Allein 2017 waren 1,7 Millionen Menschen im Kongo auf der Flucht. Beim Alpha-Live-Kongress im letzten Jahr in London haben einige Frauen aus dem Kongo erzählt - was an Gräueltaten an der Tagesordnung ist. Man möchte das gar nicht wissen, wie Menschen zum Morden gezwungen werden, um das Leben ihrer eigenen Kinder zu retten.
Über meine Kirchenerfahrungen schreibe ich das nächste Mal. Ich bin ziemlich beschäftigt mit den Interviews, dem Verschriftlichen und anderer Arbeit - das hätte ich vorher nicht gedacht.