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Das Evangelium auf der Strasse weitersagen


Seit gestern bin ich in Graz. Hier besuche ich eine evangelische Freikirche - die Freie Christengemeinde Graz. Auf dem Foto sehen Sie den Pastor Markus Graf. Die Gemeinde trifft sich in einem Gebäude an einer Ausfahrtsstrasse aus Graz - aber immer noch gut zu

erreichen.

Es ist die erste Freikirche, die ich auf meiner Reise besuche. Ich werde auch hier in Hauskreisen die Frage stellen, wie die Gemeinde als evangelische Minderheit lebt und wie sie ihr Verhältnis zu den Menschen und der Gesellschaft ‹um sich herum› gestaltet. Theoretisch gesehen war auch die evangelische Gemeinde in Izmir eine Freikirche. Aber weil es in der Türkei gar keine ‹evangelische Landeskirche› gibt, spielte die genaue Zuordnung überhaupt keine Rolle. In Izmir ist man vor allem Christ, und dann ist man eventuell noch evangelisch.


Mir sind evangelische Freikirchen gut vertraut. Das liegt daran, dass die Gemeinde, in der ich mit 17 Jahren zum Glauben gekommen bin, keine Berührungsängste hatte. Wir evangelischen Jugendlichen haben viel mit anderen Gemeinden zusammen gemacht. Wir waren auf der EXPLO - einem freikirchlich geprägten Jugendkongress - und ich bin mit der Aktion in jedes Haus von Tür zu Tür gelaufen und habe christliche Schriften verteilt. Manchmal war ich im ‹Südstern› - einer damals grossen charismatischen Gemeinde in Berlin -, weil meine beste Freundin da hinging. Laienpredigt, prophetische Worte, Sprachengebet, usw. waren selbstverständlich. ... Ich war und bin bewusst ein Mitglied der evangelischen Kirche. Aber ich kenne die Glaubenspraxis in freikirchlichen Gemeinden und habe dort viele Geschwister. Als Pfarrerin - erst in Eisenhüttenstadt und auch jetzt in Liestal - habe ich immer einen gemeinsamen Weg mit den anderen christlichen Gemeinden im Ort gesucht. Daran liegt mir viel.



Warum besuche ich gerade die Freie Christengemeinde Graz? Weil hier zwei liebe Freunde von Wolfgang - Reinfriede und Hans - ihre Heimat gefunden haben. Bevor Wolfgang mit 20 Jahren in die Schweiz gezogen ist, um sich am TDS in Aarau ausbilden zu lassen, hat er den Hauskreis dieser beiden Menschen besucht. Sie haben eine gemeinsame Glaubensgeschichte und sind sich verbunden.


Wie also sieht das Verhältnis der Gemeindemitglieder der FCG zu den Menschen in Graz aus? Davon werde ich in den nächsten Tagen erzählen. Gleich am Anfang des Gottesdienstes heute, bei den Ankündigungen, wurde die Gemeinde zur Beteiligung an einer Strassenevangelisation eingeladen: «Wir sagen die gute Botschaft auf der Strasse weiter». Das interessiert mich sehr, ob die Christen in Graz damit gute Erfahrungen machen. Der Gottesdienst ist jedenfalls voll mit Menschen ‹von der Strasse›. Heisst: mit ganz normalen Menschen, denen man ihre Geschichte, ihre Sorgen, ihre Herausforderungen durchaus ansieht. Die Menschen kommen aus ihrem Alltagsleben in den Gottesdienst. Das spricht schon einmal dafür, dass die Gemeinde etwas ‹richtig› macht.


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